An seiner Stelle stand ursprünglich ein Rittergut, als dessen Besitzer im Jahr 1464 die Herren von SPIEGEL und 1533 die Familie von SCHÖNFELD erwähnt werden. Nach der Zerstörung im Dreißigjährigen Krieg blieb das Rittergut lange ungenutzt, bis es 1659 der kursächsische Rittmeister CHRISTOPH VITZTHUM von ECKSTÄDT erwarb, der an dieser Stelle ein neues Herrenhaus bauen ließ. Seine abschließende Gestalt mit aufwendigen hochbarocken Formen erhielt der Bau zu Beginn des 18. Jahrhunderts unter Reichsgraf FRIEDRICH VITZTHUM von ECKSTÄDT.
Das Schloss von quadratischem Grundriss besteht aus einem prächtigen dreigeschossigen Mitteltrakt mit bescheideneren Seitenflügeln. Die Fassaden des Südflügels zeichnen sich durch eine stark plastische, beinahe klassisch strenge Gliederung aus. Markant sind die übereinanderliegenden ionischen Kolossalpilaster im Erdgeschoss, die sich in den Obergschossen in Form weiterer Pilaster fortsetzen. Über dem Südportal prägt ein großer Balkon mit steinerner Brüstung das Bild, hinter dem der große Saal des Schlosses liegt.
Häufiger Gast im Schloss Schönwölkau war der Dichter CHRISTIAN FÜRCHTEGOTT GELLERT (1715-1769), dem auch ausführliche Beschreibungen von Schloss und Park zu verdanken sind.
In den letzten Jahrzehnten der DDR-Zeit wurde das Schloss wegen der beabsichtigten Schleifung von Wölkau (geplanter Braunkohleabbau) meist verschwiegen. Es bleibt zu hoffen, dass sich der inzwischen beklagenswerte Zustand dieses schönen Schlosses mit der angestrebten neuen Nutzung bald ändert.
Südlich des Schlosses finden wir heute eine ausgedehnten Park in ursprünglich streng geometrischem Stil mit teilweise sehr alten Baumbestä¤nden. Angelegt wurde er von FRIEDRICH VITZTHUM von ECKSTÄDT (1675-1726). Aufgrund seiner Entwicklung in den letzten Jahrzehnten hat der Park heute eher den Eindruck eines Landschaftsparkes, der vor allem durch seine langen Lindenalleen sowie wunderschönen Altbäume geprägt ist.
Das Barockschloss kann zur Zeit leider nur von außen besichtigt werden. Der äußerlich restaurierte Südflügel ist allerdings jederzeit sehenswert. Darüber hinaus lädt der ausgedehnte Schlosspark zum Spazierengehen ein.
Das Barockschloss befindet sich derzeit in Privathand. Es konnte bisher nicht saniert werden; es bleibt aber zu hoffen, dass dieses Kleinod auf absehbare Zeit wieder in einen nutzbaren Zustand gebracht wird